Tipp für die Selbstführung 4/2021
So machen Sie auch im Homeoffice Karriere
Die 10 besten Tipps, um remote sichtbar zu bleiben und voran zu kommen
Umfragen zeigen: Arbeitnehmer im Homeoffice haben überdurchschnittlich häufig die Sorge, dass ihre Karriere ins Stocken gerät und sie bei Vorgesetzten und Stakeholdern nicht sichtbar genug sind.
Forschungsergebnisse bestätigen, dass diese Befürchtungen nicht unbegründet sind. Mit diesen 10 Maßnahmen können Sie verhindern, dass Homeoffice für Sie zum Abstellgleis wird:
- Schweinehund zähmen: Arbeiten in den eigenen vier Wänden verführt zu Passivität, Aufschieberitis, nachlassender Körper- und Kleidungspflege. Dagegen hilft: Sich pflegen und kleiden wie fürs Büro,
klare Tagesstruktur, verbindliche Zeitpläne, Kalender-Verabredungen mit sich selbst (u.a. für Pausen) usw.
- Mindset trainieren: In der Abgeschiedenheit des Homeoffice haben karriereschädliche Persönlichkeitseigenschaften (z.B. Pessimismus, Selbstabwertung, Bedenkenträgerei, Perfektionismus) noch
größeres toxisches Potenzial als im Büro. Trainieren Sie diszipliniert mit Methoden wie „Gedankenstop & Re-Framing“ oder „Kopfkino“ ein positives, selbstbewusstes und erfolgsförderliches
Mindset.
- Aktivität ausstrahlen: Wer beruflich weiterkommen will, sollte sich schon so verhalten, als ob die nächste Karrierestufe bereits erreicht sei. Zu dieser „Version 2.0“ von sich selbst gehören: die
Initiative ergreifen, Vorschläge machen, Verantwortung übernehmen, andere aufmuntern, Zuversicht vermitteln, hilfsbereit sein, auf höhere Qualität achten, die Extrameile gehen usw.
- Stakeholder überzeugen: Je weniger physisch-persönliche Kontakte man hat, desto wichtiger ist es, andere durch Leistung, Service und Qualität von sich zu überzeugen. Lohnende Fragen sind z.B.:
Wie kann ich meine Chefin diese Woche unterstützen? Wie verschaffe ich meinem Kunden im Call heute Nachmittag ein sicheres Gefühl? Welchen konkreten Mehrwert liefere ich in dieser Phase im Projekt?
Wie fasse ich die E-Mail-Korrespondenz mit meinem Teamkollegen so prägnant zusammen, dass wir heute zu einer Entscheidung kommen?
- Leistung erbringen: Damit Leistung im Homeoffice nicht unsichtbar wird, empfiehlt es sich, in Eigeninitiative besonders wichtige und ggf. auch zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Schaffen Sie
sich Bühnen und Gelegenheiten, Ihr Licht leuchten zu lassen. Gehen Sie von sich aus mit Vorschlägen auf Führungskräfte und Stakeholder zu.
- Immer besser werden: Zeitliche Freiräume im Homeoffice (z.B. durch wegfallendes Pendeln) lassen sich nutzen, um eigene Stärken und Talente durch Weiterbildung auszubauen. Eine vorherige
360-Grad-Stakeholderbefragung kann Aufschluss darüber geben, mit welchen Kenntnissen und Fähigkeiten Sie besonders punkten können.
- Digital- und Medienkompetenz aufbauen: Die moderne Arbeitswelt ist digital. Aufsteiger müssen überdurchschnittlich gut die gängigen Collaboration Tools beherrschen. Sorgen Sie dafür, in diesen
Feldern zu lernen (z.B. durch ein App-Training), Verantwortung zu übernehmen (z.B. durch die Moderation von Videokonferenzen) und andere zu befähigen (z.B. durch digitales Mentoring für
Kollegen).
- Kontakte pflegen: Netzwerken ist ein Karriere-Booster – und in der virtuellen Welt gar nicht so einfach. So gelingt es aus dem Homeoffice: Bleiben Sie gut über die Entwicklungen in Ihrem
Unternehmen informiert. Pflegen Sie Kontakte durch virtuelle Kaffee- oder Mittagspausen. Zu engen Kontakten können Sie außerhalb der Berufszeiten auch privat Onlinekontakte halten.
- Mit Vorgesetzten sprechen: Was schon immer wichtig war, wird in virtuellen Teams essenziell – die regelmäßige Rücksprache mit direkten und nächst höheren Vorgesetzten. Themen: eigene Erfolge
vermarkten, Feedback einholen, Bedürfnisse ausdrücken, Initiative zeigen, Verantwortung übernehmen, Entwicklungen besprechen usw. Wer eher passive Chefs hat, muss selbst initiativ werden!
- Gesunden Egoismus leben: Selbstausbeutung („die Stunde hänge ich jetzt noch dran“), Abseitsfalle („die anderen werden schon sehen, wie gut ich bin“) und Helfersyndrom („das übernehme ich für den
Kollegen“) werden nicht zum Karriereerfolg führen. Praktizieren Sie stattdessen Selbstfürsorge („in der nächsten Stunde bin ich nicht erreichbar und gehe an die frische Luft“), Selbstvermarktung („im
nächsten Meeting berichte ich kurz über das gute Telefonat mit dem Kunden“) und kollegiale Fairness („jede/r im Team muss seinen Teil beitragen“).