Tipp zur Mitarbeiterführung Januar 2018:
So machen Sie Ihr Team agil
Sie wollen agil führen, doch Ihr Unternehmen ist noch „old school”? So können Chefs in Eigenregie frischen Wind in ihre Teams bringen. Acht Tipps ...:
- Halten Sie Meetings nur noch im Stehen: Alle sitzen um einen Tisch und jeder zweite verschanzt sich hinter dem aufgeklappten Laptop oder „daddelt“ am
Smartphone? Wenn das in Ihren Meetings auch so ist, treffen Sie sich ab sofort nur noch im Stehen – vielleicht vor einer Wandtafel, auf der die wichtigsten Aufgaben, Fristen und KPIs stehen. Menschen
arbeiten im Stehen konzentrierter und fassen sich kürzer.
- Schaffen Sie Protokolle ab: Mal ehrlich, wer liest die schon? Und erst die leidige Pflicht, sie zu schreiben … Führen Sie stattdessen konsequent eine
Kultur der Verantwortung und Holschuld in Ihrem Team ein: Was besprochen wurde, ist verbindlich! Wer benannt ist, trägt die Verantwortung! Wer sich schlau machen muss, tut dies in Eigenregie!
usw.
- Leben Sie ehrliches Feedback: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und thematisieren Sie Ihre eigenen Fehler und Pannen – inklusive Idee, was daraus zu
lernen ist und wie der Schadenbehoben wird. Laden Sie Ihr Team explizit ein, Sie als Chef zu kritisieren und zu hinterfragen. Loben und belohnen Sie, wenn Kollegen untereinander kritisch-konstruktiv
Rückmeldung geben. Floskeln wie „passt schon“ oder hinter dem Rücken über Kollegen und den Chef meckern, sind in einem agilen Team tabu.
- Scheitern Sie mit Stil: Fehler verbergen? Schuld bei anderen (Teams und „denen da oben“) suchen? Sich insgeheim über die Bredouille des Kollegen
freuen? Passt alles nicht zu moderner Führung. Halten Sie stattdessen regelmäßige „shit meetings“ ab, in denen Sie und Ihre Mitarbeiter über Pleiten, Pech und Pannen sprechen – und was daraus zu
lernen ist. So werden Sie ständig besser …
- Sprengen Sie die Fesseln: Schleppen Sie auch so viele überkommene Routinen nach dem Motto „haben wir schon immer so gemacht“ durch? Würden Sie gerne
frischen Wind wehen lassen, wenn nur endlich einmal Zeit dafür wäre? Besser als jammern ist es, noch im 1. Quartal 2018 einen Team-Frühjahrsputz abzuhalten: Jeder muss mindestens 3 Vorschläge
bringen, was leichter, smarter, flexibler geht und was ganz abgeschafft werden kann. Oder Sie installieren bei sich eine „Mülleimer-Mailbox“, an die Mitarbeiter diese Vorschläge schicken können.
- Geben Sie Freiheiten: Präsenzkultur von „nine to five“ hat ausgedient. Auch wenn Ihr Unternehmen noch keine offiziellen Programme für Home Office oder
mobiles Arbeiten hat, können Sie in Ihrem Team die Freiheitsgrade erhöhen. Lassen Sie z. B. das telefonische Einwählen in Teammeetings von unterwegs zu. Gestatten Sie Mitarbeitern, stunden- oder
tageweise von zu Hause zu arbeiten, wenn es der Tätigkeit nutzt. Organisieren Sie kollegiales Coaching, um alle gleichermaßen fit zu machen im Bedienen von Skype, Telefonkonferenzen, Cloud-Servern
usw.
- Lassen Sie los: Bremsen Sie Ihren Hang zu Kontrolle, Besserwisserei oder Kümmern radikal ein. Geben Sie stattdessen klare Aufträge an Ihre Mitarbeiter,
statten Sie sie mit genügend Ressourcen aus und bieten Sie sich als Backup und Ratgeber bei Bedarf an – und dann lassen Sie den Mitarbeiter machen. Ist das Ergebnis gut? Loben und künftige Spielräume
erweitern! Ist das Ergebnis nicht gut? Tacheles reden, ehrliche Fehleranalyse, Mitarbeiter zum Nachbessern bringen (nicht: als Chef selbst nachbessern) …
- Erlauben Sie Gefühle: Wir Menschen sind keine Roboter und auch keine reinen Vernunftwesen. Die Gefühlsareale in unserem Gehirn arbeiten schneller und
kraftvoller als Wille und Ratio – ob uns das passt oder nicht. Moderne Teams brauchen deswegen die „licence to feel“, z. B. indem sie Erfolge feiern, Konflikte robust austragen, stolz auf eine
gemeinsame Vision sind, ehrgeizig immer besser werden wollen, albern lachen und (respektvoll) lästern …
© Beratung & Coaching für zukunftsfähige Führung Dr. phil. Nicole Strauss - www. nicole-strauss.com